»Über Goethes Ansichten zur französischen Revolution sind Unmengen von Germanistentinte geflossen; doch erst seit einigen Jahren weiß man etwas mehr von Goethes geheimdienstlichen Aktivitäten gegen revolutionäre Tendenzen in seinem Staat. Es ist unter anderem den scharfsinnigen Arbeiten W. Daniel Wilsons zu verdanken, daß diese Dokumente zu seiner amtlichen Tätigkeit dem Dunkel der Archive und der Gewalt der Sekretierung entrissen wurden.« (Manfred Schneider, Frankfurter Rundschau)
»Läßt man sich (...) vorurteilsfrei auf Wilsons Untersuchungen ein, so beeindruckt in erster Linie die quellengesättigte Forschungsleistung zu einem Thema, das man längst für ausgeleuchtet zu halten vermeinte. Durch ausgedehnte archivalische Spurensuche vor allem im Thüringischen Hauptstaatsarchiv in Weimar hat der Autor eine Fülle von bislang nicht oder kaum zur Kenntnis genommenen Dokumenten ausfindig gemacht und teilweise erstmalig mitgeteilt. (...) Es bleibt zu hoffen, daß nach dem Ende des Goethejubeljahres eine sachliche Auseinandersetzung mit Wilsons überaus fundierten und faktengesättigten Thesen möglich sein wird. (...) In der Bewertung mögen andere Forscher zu abweichenden Interpretationen kommen. Aber hinter Wilsons Faktenbasis wird nicht mehr zurückfallen dürfen, wer sich künftig mit der amtlichen Tätigkeit Goethes und der sachsen-weimarischen Regierung zu seinen Lebzeiten beschäftigt.« (Harald S. Liehr, Monatshefte)
»Für den, der sich für eine genaue Einschätzung von Goethes »tätiger Existenz«, also für den Politiker (neben dem Dichter) interessiert, für die Vielfalt seiner Arbeit als Verwaltungsmann in vorrevolutionärer Zeit, machen Wilsons Bücher auf jeden Fall klar, wie intensiv und wie unangenehm verzwickt eingesenkt in die Geschichte der Freimaurerei und der ganz Deutschland damals durchziehenden Aktivitäten der Illuminaten Goethes amtliche Existenz bis mindestens 1786 war; das Bild der ersten zehn Weimarer Jahre Goethes wird jetzt subtiler und konkreter.« (Jörg Drews, Der Tagesspiegel)
Da diese Tätigkeit auch zur umstrittenen Aufnahme des Dichte Die politische Tätigkeit Goethes ist in der Forschung lange vernachlässigt worden. Die vorliegende Untersuchung von Wilson erschließt bislang unberücksichtigte Archivquellen und Publikationen aus der wichtigen frühen Freimaurerzeit Goethes (1780-1782). Da diese Maurertätigkeit auch zur umstrittenen Aufnahme des Dichters und Geheimrates in den politisch verdächtigen Geheimbund der Illuminaten führte, ist diese Untersuchung für das Verständnis des politischen Goethe von großer Bedeutung. Die Freimaurerei der frühen 1780er Jahre stand im Zentrum vielfältiger Querelen. Goethe und sein Herzog Carl August hatten viele Gründe, um in die Geheimnisse der Maurer eindringen zu wollen, nicht zuletzt das Vorhaben der maurerischen 'Strikten Observanz', den Sitz ihrer Leitung nach Weimar zu verlegen. Aber auch der grundsätzliche Verdacht des absolutistischen Staates gegen jede Form geheimer Versammlung machte ein Erkunden der Intrigen der 'Strikten Observanz' nötig. So trat Goethe dem Orden bei, informierte sich - zusammen mit dem Herzog - durch gezielte Bucherwerbungen über die 'Strikte Observanz' und die damit zusammenhängenden Kontroversen und organisierte schließlich den Beitritt des Herzogs, um zusammen mit ihm in den 'Inneren Orden' eindringen zu können, wo politisch anmutende Pläne geschmiedet wurden.
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