»Gewiss bietet auch Berg keine durchgängige Geschichte des IfZ (Münchner Institut für Zeitgeschichte), aber er beleuchtet wichtige Aspekte aus dessen frühen Jahren in einem harten Licht.« (Norbert Frei, Süddeutsche Zeitung, 8.5.2003)
»Es ist das Verdienst des jüngeren Historikers Nicolas Berg vom Simon-Dubnow-Institut in Leipzig, daß er das gestörte Verhältnis einiger der bedeutenden deutschen Holocaust-Forscher zu ihren jüdischen Kollegen erforscht hat. In seinem vor kurzem erschienenen großartigen Werk »Der Holocaust und die westdeutschen Historiker« wird zum ersten Male das unterschiedliche Verständnis von Erfoschung und Erinnerung zwischen jüdischen und deutschen Historikern ausführlich diskutiert.« (Arno Lustiger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juli 2003)
»Berg betrachtet nicht nur wissenschaftliche Texte, einschließlich unveröffentlichter Manuskripte in den Nachlässen, sondern auch Briefwechsel und autobiographische Reflexionen, Sitzungsprotokolle und institutionelles Schriftgut. Er hat daraus eine facettenreiche, spannende und gut lesbare Studie über bisher ausgeblendete Aspekte der Deutungsgeschichte der deutschen Verbrechen im »Dritten Reich« von 1945 bis in die Gegenwart erarbeitet.« (Fritz-Bauer-Institut - Rezensionen, Mai 2003)
Nicolas Berg untersucht die Schwierigkeiten der westdeutschen Geschichtswissenschaft im Umgang mit dem Holocaust. Geschichte und Gedächtnis, so Charles Péguy Anfang des Jahrhunderts, stehen im »rechten Winkel« zueinander: jene verlaufe parallel zum Ereignis, dieses gehe senkrecht durch es hindurch. Nicolas Berg zeigt, wie das Verhältnis der deutschen Nachkriegshistoriographie zur NS-Judenvernichtung nur mit dem Blick auf beides zugleich historisiert werden kann. Er ergänzt den historiographiegeschichtlichen Ansatz durch die Gedächtnisgeschichte und fragt nicht nur nach dem Wissensstand im Verlauf der Jahrzehnte, sondern auch nach seiner jeweiligen Historizität und seiner Veränderung. Fokus der Analyse ist der sich wandelnde Begriff von »Auschwitz« in der westdeutschen Geschichtswissenschaft vom Ende des Zweiten Weltkrieges an bis zur gegenwärtigen Diskussion. Beleuchtet werden sowohl die Spannungen zwischen den Perspektiven verschiedener Generationen, als auch die Auseinandersetzungen um die angemessenen Theorien, Methoden und Begriffe. Dabei werden nicht nur die kanonisierten Schlüsselschriften herangezogen, sondern auch lebensgeschichtliche Texte wie Briefwechsel, Tagebücher, Erinnerungen und Autobiographien berücksichtigt, viele von ihnen aus Archivbeständen. Daß es hinter der bekannt mühevollen deutschen Geschichtserinnerung an den Holocaust eine jüdische Außenseiter-Perspektive gab, der viele Jahre lang der wissenschaftliche Wert aberkannt wurde, wird an der Ablehnung der Arbeiten von Joseph Wulf deutlich, die in der vorliegenden Studie erstmals rehabilitiert werden.
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Hardcover. Thick Octavo; VG/VG; deep blue spine with white and lime green text; dust jacket exterior shows minimal wear; cloth exterior clean; strong boards; textblock exterior edges have light creamy tone; interior clean; pp 780; inscribed by Nicolas Berg; text in German. 1360107. FP New Rockville Stock. Artikel-Nr. 1360107
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