Handbuch der homöopatischen Arzneimittellehre - Hardcover

William Boericke

 
9783921383841: Handbuch der homöopatischen Arzneimittellehre

Inhaltsangabe

Nun liegt schon die siebte Ausgabe des großen Klassikers vor. Für die neue 7. Auflage wurden weitere neue Mittel aufgenommen, darunter 4 wichtige Lanthanide, die sich inzwischen häufig bewährt haben wie z .B. Neodymium sulfuricum. Ferner wurden bei den pflanzlichen Mitteln die Codes von Scholtens neuem Pflanzensystem beigefügt. Folgende 14 Mittel und Familien wurden ergänzt: Aegle marmelos (Bengalische Quitte), Essenz nach Jan Scholten Agathis australis (Neuseeländische Kauri-Fichte), Essenz nach Jan Scholten Ara Macao (Hellroter Ara), Prüfung von Jonathan Shore Boswellia sacra (Arabischer Weihrauch), Essenz nach Jan Scholten Cerium iodatum, Essenz (Cerium - Lanthanid) nach Jan Scholten Cichorium intybus (Wegwarte), Essenz nach Jan Scholten Gadolinium nitricum (Gadolinium - Lanthanid), Essenz nach Jan Scholten Gnaphalium polycephalum (Vielköpfiges Ruhrkraut), Essenz nach Jan Scholten Lophophytum leandrii (Steinblüte), eingeführt von Willmar Schwabe Neodynium sulphuricum (Neodym - Lanthanid), Essenz nach Jan Scholten Praesodymium carbonicum (Praseodym - Lanthanid), Essenz nach Jan Scholten Scleranthus annuus (Einjähriger Knäuel), Essenz nach Jan Scholten Tegenaria atrica (Große Winkelspinne), Arzneimittelbild von Karl-Josef Müller Vanilla planifolia (Echte Vanille), Prüfung von Louis Klein Die neu hinzugekommenen Mittel wurden wie alle anderen ergänzten Mittel wieder mit grauer Textfarbe kenntlich gemacht.

Die Inhaltsangabe kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.

Über die Autorin bzw. den Autor

William Boericke (1849-1929) William Böricke wurde am 26. Nov. 1849 in Österreich geboren. Er studierte ein Jahr an der medizinischen Universität Wien, bevor er in die Vereinigten Staaten emigrierte. Er graduierte am Hahnemann Medical College in Philadelphia 1880. Bald danach zog er nach San Francisco um, wo er als Homöopath für mehr als fünfzig Jahre arbeitete. Er war Mitbegründer des Pacific Homoeopathic Medical College in San Francisco und des Hahnemann Hospital 1881. Dieses wurde in die Universität von Kalifornien integriert, in der er der erste Professor für homöpathische Materia Medica und Therapie wurde. Hier arbeitete er 30 Jahre lang. 1901 veröffentlich-te er seine homöopathische Materia Medica. Es wurden neun Ausgaben gedruckt. Keine andere kurzgefasste Arzneimittellehre ist bei uns so verbreitet wie der Boericke.

Auszug. © Genehmigter Nachdruck. Alle Rechte vorbehalten.

Vorwort der Herausgeber:
Die Anziehungskraft des Boericke ist seit fast 100 Jahren ungebrochen. Was
mag sein Geheimnis sein? William Boericke beschrieb sein Konzept so:
Eine kompakte Materia Medica
mit der größtmöglichen Anzahl zuverlässiger Fakten
auf kleinstmöglichem Raum.
In seiner Arzneimittellehre werden ca. 1200 Mittel genannt, von denen über
600 ausführlicher beschrieben werden. Damit ist sie umfangreicher als so
manche große Enzyklopädie. Dennoch ist sie dabei so handlich, dass sie
leicht in jede Seminartasche passt. Das ist nur möglich, weil sich William
Boericke im Umfang der einzelnen Mittel meisterlich beschränkt. So
beschreibt er z.B. das nur klinisch bekannte Thyreoidinum ebenso
ausführlich wie das gut geprüfte Acidum nitricum. Der geglückte Ausgleich
zwischen kleinen und großen Mitteln gelingt ihm auch deshalb, weil er
klinische Informationen ebenso hoch einstuft wie Prüfungssymptome. Seine
Sicht der Homöo­pathie ist wie die von C. Hering allseitig und nicht nur
vielseitig. Vielleicht ist gerade diese Offenheit für klinische
Informationen in Verbindung mit weiser Beschränkung beim Umfang der
bekannteren Mittelbilder das eigentliche Geheimnis seiner Beliebtheit.
Der Originaltext wurde für diese Ausgabe neu übersetzt und teilweise neu
geordnet. Sämtliche kleinen Mittel, die Boericke entweder im Anhang oder
unter anderen Mitteln nur als Querverweise nannte, wurden alphabetisch
integriert und mit einem Sternchen als solche kenntlich gemacht. Das ist
viel praktischer, als jedesmal in einem Anhang oder Index mehrfach
nachblättern zu müssen, wenn man nach einem Mittel sucht. Die kleinen
pflanzlichen Mittel wurden außerdem nach neuerer und älterer botanischer
Nomenklatur mit ihrer Familienzugehörigkeit versehen. Diese zusätzliche
Information gewinnt in der modernen Homöopathie zunehmend an Bedeutung und
kann uns wertvolle Aufschlüsse über die wesens­mäßige Zuordnung auch wenig
geprüfter Mittel geben. Darum haben wir als hauptsächliche Ergänzung unter
50 neuen Mitteln auch Kapitel über einzelne Familienthemen alphabetisch
integriert. Als "Neuzugänge" sind sie grau abgesetzt worden und werden so
kenntlich gemacht. Außer einigen botanischen Familienthemen findet man in
diesen 50 Ergänzungen auch Sankarans Systematik der Pflanzen und Scholtens
Theorie der Elemente. Dazu wird im Anhang eine wertvolle tabellarische
Zusammenstellung des neuen Periodensystems mit sinnvoller Integration der
Lanthanide gegeben. Diese moderne Systematik ergibt für die meisten
pflanzlichen und mineralischen Mittel eine sinnvolle Zuordnung, die selbst
für gut geprüfte Mittel oft ein neues Verständnis ermöglicht. Sie ist wie
eine große Landkarte, die sich vielen renommierten Kollegen und auch uns
seit über 10 Jahren in der Praxis klinisch bewährt hat. Da Boericke die
klinische Erfahrung ebenso hoch einstuft wie die Arzneimittelprüfung, kann
diese Systematik ganz in seinem Sinne als prüfenswerte Information in
dieses Werk mit aufgenommen werden.
Eine weitere Bereicherung dieser neuen Ausgabe sind die Farbvorlieben der
Mittel, soweit sie bisher bekannt sind. Als klinisches Symptom stammen sie
von geheilten Patienten und geben deren Grundstimmung in Form einer Farbe
an. Diese Information hat sich seit über 15 Jahren in vielen tausenden von
Fällen bewährt. Die Farbcodes (z.B. 10C für blaurot oder 8-10E für
rotbraun) dienen dazu, so vieldeutige Begriffe wie Grün, Blau oder Rot
unzweideutig zu bestimmen, denn nur durch eine standardisierte
Farb­bezeichnung wissen wir genau, wovon wir reden. Erst dadurch wird
dieses wertvolle Symptom genügend genau und reproduzierbar. Die Codierung
stammt aus dem System des Farb-Repertoriums: Farben in der Homöopathie von
Ulrich Welte, der die verschollene Methode von H.V. Müller wieder praktisch
nutzbar machte und verbesserte. Auch sie wird hier erstmalig in vollem
Umfang publiziert. Unter vielen Mitteln findet man den Farbcode, soweit er
bekannt ist, und im tabellarischen Anhang gibt es ein vollständiges
Repertorium der Farbbeziehungen. Da dies ständig aktualisiert wird, kann
man sich die neuesten klinischen Ergebnisse aus dem Internet kostenlos
ausdrucken und seinen Boericke dadurch immer auf dem Laufenden halten.

Um einen Eindruck von der wahren Bedeutung der Erweiterungen zu bekommen,
sehe man sich im Einzelnen z. B. die Milchmittel an. Von Lac asinum bis Lac
suillinum sind nicht nur acht neue Mittel hinzugekommen, sondern ein
Kapitel Lacs fasst auch ihre Gemeinsamkeiten zusammen, die sonst immer in
den einzelnen Milchmitteln verschwanden. Dieses Kapitel hat quasi die
Butter aus der Milch extrahiert. So erkennt man sofort, was lac-c, lac-f
und lac-d gemeinsam haben und was sie differenziert.
Diese Methode der Gruppenanalyse war von Scholten ursprünglich für die
Minerale konzipiert worden. Daraus erwuchs später seine Theorie der
Elemente. Wer einen ersten Einblick in diese Gedanken bekommen will, der
lese z.B. die Beschreibung von Germanium, Oxygenium und Cobaltum
phosphoricum. Ferner findet man eine kurze Schematik seiner Serien und
Stadien im Periodensystem des tabellarischen Anhangs. Zur Systematik der
Pflanzen findet man Entsprechendes unter Solanaceae, Asteraceae, Apiaceae
oder Papaveraceae. Hier werden die Ansätze verschiedener Autoren, besonders
von Sankaran, Scholten und Mangialavori, verglichen. Die allgemeinen Themen
der Nosoden stammen aus der Mitschrift eines Seminars von Louis Klein. Auch
sie werden hier zum ersten Mal veröffentlicht.
Zusammengefasst ist der vorliegende neue Boericke wertvoller denn je. Es
wurde wie gesagt nicht nur die Zahl der Mittel erhöht, sondern zum ersten
Mal werden auch die Umrisse einer Systematik sichtbar, die die immer größer
werdende Zahl von Mitteln erst überschaubar macht und ihnen vielfach einen
neuen Sinn gibt, der zuvor im Detail verschwand. Darin, und nicht nur in
der erneuten Aufstockung des Mittelschatzes, sehen wir die Zukunft der
Homöopathie. In diesem neuen Licht soll das altbewährte Werk seinen
zukunftsweisenden Ansatz auch im neuen Jahrtausend fortsetzen.

„Über diesen Titel“ kann sich auf eine andere Ausgabe dieses Titels beziehen.