Das Massaker am Wounded Knee ist sicherlich eine der tragischsten Episoden der sogenannten Indianerkriege. Es stellt gewissermaßen den Endpunkt der Unterwerfung der Sioux-Nation dar und markiert auch das Ende der Geistertanz-Religion, die eine friedliche, spirituelle Bewegung war und von Militärs und Beamten der Indianerbehörde als Vorspiel für einen neuen gewaltsamen Aufstand gesehen wurde. Die Zeche für dieses fatale Missverständnis zahlte die Gruppe von Big Foot, die am Wounded Knee niedergemetzelt wurde. Zuvor war schon der größte Lakota-Führer des 19. Jahrhunderts, Sitting Bull, auf Standing Rock beseitigt worden. Diese tragischen Ereignisse, die Marksteine der neueren indianischen Geschichte sind, hat Alfred Wallon, ein erfahrener Western-Autor, thematisiert und zu einer packenden Romanhandlung verdichtet. In flüssigem, sicherem Stil lässt er die dramatischen Vorfälle lebendig werden. Fakten, Zahlen, Daten erhalten Gesichter, werden mit menschlichen Emotionen versehen, atmen plötzlich Leben. Die Thematik der Geistertanz-Bewegung und ihre Folgen sind ein komplexes, ein vielschichtiges Thema. Wallon hat sich die wichtigsten Ereignisse herausgegriffen und daraus eine schlüssige, spannend zu lesende Geschichte gemacht. Was sich in jenem Winter 1890/91 auf den Plains von South Dakota abgespielt hat wird nie vergessen werden und immer weitere Generationen von Menschen bewegen, die sich dafür engagieren, dass fremde Kulturen ihr Recht auf Existenz haben und Menschen immer, egal welchem kulturellen Hintergrund sie angehören und egal, welche Hautfarbe sie haben, ein Recht auf ihre Lebensweise haben und niemals von anderen Menschen aufgrund ihres Andersseins bedrängt oder ver-nichtet werden dürfen. Wounded Knee war ein Schlüsselereignis der amerikanischen Geschichte, und die Tatsache, dass einige Soldaten, die an dem Massaker beteiligt waren, mit Tapferkeitsmedaillen belohnt wurden, lässt die Nachfahren der Opfer noch heute keinen Frieden finden. Der Mord an Sitting Bull, durch den Indianeragenten McLaughlin eingefädelt, spaltet bis heute die Familien auf Standing Rock; denn die Nachkommen seiner Anhänger stehen den Nachfahren der damaligen Indianerpolizisten noch immer mit Misstrauen und Feindschaft gegenüber. Geschichte lebt, vor allem im Indianerland, wo Vergangenheit und Gegenwart ein fließender Prozess sind. Alfred Wallon hat ein packendes Buch gegen das Vergessen geschrieben. (Magazin für Amerikanistik - Zeitschrift für amerikanische Geschichte (Heft 1 / 2008))
Im Jahre 1889 verbreitet sich das Gerücht von einer wunderbaren Erlösung der Indianer. In Nevada war ein junger Paiute-Mystiker namens Wovoka während einer Sonnenfinsternis in Trance gefallen. Wovoka behauptete, er habe eine Vision gehabt, dass in zwei Jahren alle Büffel zurück kehren und die Toten auferstehen würden - und die Weißen würden alle verschwinden und nie mehr zurück kommen. Viele Krieger schließen sich dieser neuen Religion an und tanzen in "Geisterhemden", die sie gegen alle Kugeln sämtlicher Feinde schützen sollen. Sie glauben, dass sich ihre desolate Situation in den Reservaten sehr bald ändern und eine neue Zeit anbrechen wird. Der Scout Matt Devlin entdeckt Missstände in der Indianeragentur von Standing Rock. Der gewissenlose Agent James McLaughlin wirtschaftet in die eigene Tasche, und die Indianer gehen leer aus. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als die Geistertanzbewegung weiter um sich greift und die ersten Auseinandersetzungen beginnen. Auch Sitting Bull kann seine jungen Krieger nicht mehr zurück halten. Niemand ahnt jedoch, dass Sitting Bulls Tod bereits beschlossene Sache ist und dass längst die Dunkelmänner im Hintergrund das Sagen haben. Matt Devlin versucht, die Eskalationen zu verhindern, aber mittlerweile hat ein neuer Offizier in Fort Yates das Kommando übernommen - und für ihn gibt es nur ein Ziel nach Sitting Bulls Ermordung: die Niederschlagung jeglichen Aufruhrs. Und genau dies geschieht Ende Dezember 1890 in den Bad Lands von South Dakota, an einem kleinen Bach namens Wounded Knee, der auf tragische Weise in die amerikanische Geschichte eingehen soll.
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