Das Großartige an Klaus Ungerers Geschichten ist, dass es keine Geschichten sind, sondern Sozialreportagen. Ungerer lässt in Der weinende Mörder kein Kopfkino laufen und konstruiert keine Kunstfiguren. Er beobachtet, hört zu, beschreibt. (...) Ungerer sollte zur Pflichtlektüre für Parteileute erklärt werden. Ebenso für Feuilletonisten, die schöne Literatur lesen, um von da aus auf die politische Lage zu schließen. (der Freitag Nr.22 / 2. Juni 2016)
Im Berliner Kriminalgericht Moabit, wo schon gegen den Hauptmann von Köpenick oder Arno Funke alias Dagobert prozessiert wurde, werden zwar auch weniger bekannte, aber nicht minder erstaunliche Kriminalfälle verhandelt. Klaus Ungerer ist regelmäßig unter den Beobachtern vor Ort und berichtet unaufgeregt und ohne jeglichen Voyeurismus darüber, wie ältere Ostberliner Damen ihr Geld an einen äußerst netten Herrn verloren, wie in Köpenick Dutzende Tote spurlos verschwanden oder wie eine Frau in Friedrichshain wenig überraschend aus dem Fenster fiel. Der weinende Mörder versammelt knapp dreißig seiner in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlichten Kolumnen allesamt Kabinettstücke über die Berliner Gerichtsbarkeit und die Menschen dahinter.
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