Beschreibung
Ein unbeschnittener Interims-Broschurband und drei Original-Halbledereinbände der Zeit mit farbigem Titelrückenschild und Nummernschild des Bandes, Kleisterpapierdeckel. Einbände mit Gebrauchsspuren, Rotschnitt, Seiten sauber. Band 1: Titelblatt mit Vignette und Eingangskupferstich von Penzel 1792, XXIV, 755 Seiten; Band 2: Titelblatt mit Vignette, 707 Seiten, Textholzschnitte und eine Falttafel zum Stichwort "Perspektiv"; Band 3: Titelblatt mit Vignette, (6 S.), 760 Seiten mit fünf Säulenansichten; Band 4: Titelblatt mit Vignette, 814 Seiten mit 6 gefalteten Notentafeln, Register Titelblatt, (2 S.), 198 Seiten, 8°. - - - Johann Georg Sulzer wurde als 25. Kind des Ratsherrn Heinrich Sulzer in Winterthur im heutigen Kanton Zürich geboren. Am Carolinum in Zürich erhielt er Unterricht in Theologie, interessierte sich aber gleichzeitig auch für Aspekte der Mathematik, Botanik, Philosophie, Poetik und Kunst. 1743 ging Sulzer als Lehrer nach Magdeburg. 1747 wurde er als Professor der Mathematik an das Joachimsthal sche Gymnasium in Berlin berufen. Drei Jahre später wurde Sulzer in die königliche Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Im Sommer 1750 unternahm er gemeinsam mit Friedrich Gottlieb Klopstock eine Reise in die Schweiz. Im selben Jahr heiratete er in Magdeburg die Kaufmannstochter Catherina Wilhelmina Keusenhoff. Wilhelmina starb bereits 1761 nach der Geburt der zweiten Tochter. Ihr Tod bedeutete im Leben Sulzers einen tiefen Einschnitt. Als Witwer unternahm er zahlreiche Reisen nach Leipzig, Frankfurt und Straßburg. 1763 legte er seine Berliner Professur nieder und kehrte in die Schweiz zurück, wo die Arbeit an seinem bereits 1753 begonnenen Hauptwerk Allgemeine Theorie der schönen Künste fortsetzte. Im Jahr 1775 wurde er Direktor der philosophischen Klasse der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Reisen nach Frankreich und Italien verbesserten seinen Zustand nur kurzfristig. Johann Georg Sulzer starb 1779 in Berlin. Sein Hauptwerk, die Allgemeine Theorie der schönen Künste erschien erstmals in zwei Bänden 1771 und 1774. Es handelte sich um die erste Enzyklopädie in deutscher Sprache, die eine Systematisierung aller Erkenntnisse hinsichtlich der Ästhetik anstrebte. In rund 900 Artikeln behandelt Sulzer detailliert Grundbegriffe und Einzelfallfragen der Ästhetik und geht auf die Bereiche Literatur, Rhetorik, bildende Künste, Architektur, Tanz, Musik und Schauspielkunst ein. Das monumentale Werk stellt den Erkenntnisstand der deutschen Hochaufklärung in komprimierter Form dar und zählt zu den wichtigen lexikalischen Publikationen im Zeitalter der Aufklärung. Mit seinen Auffassungen geriet Sulzer in die Kritik, so schrieb Johann Gottfried Herder an Johann Heinrich Merck: "Sulzer's Wörterbuch ist erschienen; aber der erste Theil ganz unter meiner Erwartung. Alle litterarisch-kritischen Artikel taugen nichts, die meisten mechanischen nichts; die psychologischen sind die einzigen, und auch in denen das langwierigste, darbendste Geschwätze ". Auch Sulzers Ansicht, dass Kunst beim Betrachter Empfindungen wecken sollte, die schließlich erziehenden Charakter haben, wurde hinterfragt. So stellte sich der junge Goethe gegen Sulzer, dem er vorwarf, das Wesen der Kunst verkannt zu haben. Trotz dieser Kritik in der jüngeren Dichter- und Gelehrtengeneration, fand Sulzers Hauptwerk bis in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts eine große Verbreitung und begründete seine Stellung als Hauptvertreter der deutschen Ästhetik im späten 18. Jahrhundert. Der Schwerpunkt seiner philosophischen Arbeit liegt auf der Ästhetik und Psychologie. In seiner Philosophie stellt Sulzer die Gefühle zwischen die eigentlichen, klaren Vorstellungen und das Begehren. Sulzer geht davon aus, dass der Zweck des Handelns die eigene oder fremde Glückseligkeit ist. (vgl. Wikipedia). Bestandsnummer des Verkäufers 7951
Verkäufer kontaktieren
Diesen Artikel melden