Beschreibung
Arch. Anat. Phys., 1879 P + Suppl. - Berlin, Verlag von Veit & Comp., 1879, 8°, VI, 594 pp., Abbildungen, 8 lith. Taf.; (6), 179, (1), 19 Abb., Leinenband der Zeit. Erstdruck der zweiten und dritten wissenschaftlichen Veröffentlichung von Paul Ehrlich! Paul Ehrlich's zweite wissenschaftliche Veröffentlichung, Vortrag bei den Sitzungen der Physiologischen Gesellschaft zu Berlin vom 17.1.1879. *) der am 17.Januar gehaltene Vortrag erschien zuerst in der Nummer der Verhandlungen vom 31.Januar (Nr.5). Die basophilen oder Mastzellengranula. Die Entdeckung der Mastzellen ist die Erstlingsarbeit Ehrlichs. Im Jahre 1877 fand Ehrlich im Bindegewebe gewisse Zellen, in deren Protoplasma stark mit basischen Farbstoffen färbbare, distinkte Granula lagen. Er glaubte zunächst, daß diese Zellen mit den kurz vorher von Waldeyer beschriebenen Plasmazellen identisch seien. In einer (dieser) bald danach erschienenen Arbeit zeigte Ehrlich jedoch, daß diese Identifizierung nicht zutrifft, und daß seine basophil granulierten Zellen eine Zellart für sich sind. Da er sie bei Überernährungszuständen des Bindegewebes besonders reichlich antraf, so bei chronischen Entzündungen, Tumoren, gab er ihnen den Namen "Mastzellen", und dieser Name hat sich bis heute gehalten. Die Granula der Mastzellen färben sich nur mit basischen Farbstoffen, aber mit jedem derselben. Sie haben aber noch eine andere charakteristische Eigentümlichkeit, die Metachromasie, d. i. die Eigentümlichkeit, daß sie den Farbstoff oft in einer anderen Nuance als die Kerne annehmen. Diese Erscheinung tritt überwiegend bei den violetten basischen Farbstoffen ein, welche Kerne blau bis blauviolett, Mastzellengranula rot bis rotviolett färben. Eine ähnliche Erscheinung war schon für die Amyloidsubstanz bekannt, welche sich bekanntlich in Methylviolett rot färbt. Nachdem die spezifische Affinität der Mastzellengranula zu den basischen Farbstoffen erkannt war, stellte sich Ehrlich das Problem, eine elektive Färbung für Mastzellengranula auszuarbeiten, d. h. eine Färbemethode, welche allein die Mastzellengranula färbte und daher als mikrochemisches Reagens auf diese benutzt werden konnte. Die Lösung dieses Problems ist die erste streng elektive Färbung, die überhaupt bekannt geworden ist. Diese Methode beruht darauf, daß die anderen basophilen Gewebselemente, vor allem die Kerne, eine geringere Affinität zu den basischen Farbstoffen haben, als die Mastzellengranula. Wenn daher die Färbekraft eines basischen Farbstoffes durch gleichzeitige Anwesenheit eines Extraktionsmittels herabgesetzt wurde, so mußte sich erreichen lassen, daß nur diejenigen Elemente den Farbstoff annahmen, welche die größte Affinität hatten. Solche Extraktionsmittel sind im allgemeinen von Ehrlich angewendet worden in Form von Alkohol, Glyzerin, Säuren u. dgl. Im speziellen empfahl Ehrlich für die Mastzellen folgende Lösung: 100 ccm Wasser, 50 ccm absoluter Alkohol, gesättigt mit Dahlia (ein dem Methylviolett verwandter basischer Farbstoff), 10-12 ccm Eisessig, Hier funktionieren der Alkohol und die Essigsäure als ein Hemmungsmittel für die Färbung, und diese Farblösung bewirkt eine elektive Färbung der Mastzellengranula, während die, ja auch basophilen, Kerne ungefärbt bleiben. Wenn man eine ähnliche Lösung nun noch mit Karmin kombiniert, so erhält man gleichzeitig eine rote Gegenfärbung der Kerne. Dazu eignet sich z. B.: 100 ccm einer Karminlösung nach Partsch-Grenacher, 100 ccm Glyzerin, 100 ccm stark Dahliahaltiger abs. Alkohol, 20 ccm Eisessig; Färbung 24 Stunden. Nachzutragen wäre jedoch noch, daß auch die Bakterien in dieser Lösung die Färbung des basischen Farbstoffs annehmen. Verhandlungen der Berliner Physiologischen Gesellschaft. Paul Ehrlich sprach am. 16.Mai. d.J. "Nun ging Ehrlich, gestützt auf die inzwischen von ihm bis zur Vollendung ausgearbeiteten Methode des gefärbten Bluttrockenpräparates, an die systematische Bearbeitung der Histologie des Blutes . Bestandsnummer des Verkäufers 45544
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