Beschreibung
Gest., grenz- u. flächenkolorierte Faltkarte (49 x 60 cm) in 6 Segmenten a. Rohleinen aufgezogen (ev. wenig später), im Kopf mit kleiner Nebenkarte, gest. Kopftitel, rechte untere Ecke mit klassizist. Titelkartusche und etwas Landschaftsstaffage, linke untere Ecke mit Verwaltungseinteilungen. Originalausgabe. Gesamthaft gutes Exemplar. - - Engelmann 1, p. 365 - Attraktive, fein u. detailliert gestochene Karte im Massstab 'Deutsche oder Geographische Meilen 15 auf 1 Gr. [1°]'; Distanzangaben in 'Stunden 2 auf eine grosse Meile od. 25 auf 1 Gr.', was Engelmann mit 1 : 325'000 angibt. - Karte der Region südlich des Fürstentums Lüneburg, bzw. östlich von Hoya, Schauenburg, Lippe u. Paderbornisch Hessen, quer getrennt durch Partien des Hochstifts Hildesheim und des Fürstentums Halberstadt - Das so aufgenommene Gebiet umfasst : Nienburg NW, Peina u. Braunschweig N, Apenburg und Gardeleben NO, Groß Wanzleben u. Egern O, Heringen u. Sondershausen SO, die Westgrenze u.a. gegen die Grafschaften Lippe und Schauenburg: von Kassel (Cassel) SW in etwa entlang den Flussläufen von Fulda u. Weser nach Beverungen, Höxter, Blomberg, Lemgo und Petershagen - Nebenkarte (5 x 9.5 cm) : 'Nördlicher Theil von Calenberg' : Gebietsausschnitt westlich von Leine u. südwestlich der Aller (Celle nur symbol. angezeigt), mit Gadesbünden u. Lichtenmoor ('Das Lichte Moor') N, Nienhagen u. Gilten ('Giltem') O, Schwarmstedt SO, Glashof u. Steimbke ('Steimke') S, Stöcksee SW, Drakenburg u. Heemsen W -- Politisch waren die Verhältnisse zwischen diesen (Teil-) Fürstentümern in der Zeit zuvor über Generationen hinweg v.a. aufgrund von Nachfolge- und Erbschaftsfragen - ganz entsprechend dem Titel - wechselhaft und reichlich unübersichtlich. Demzufolge war die Lage bereits im frühen 18. Jahrhundert sowohl im Einzelnen als auch im (jeweiligen) Verbund so kompliziert wie problematisch. In grösseren Zügen kurz skizziert : "Mit dem Aussterben der Wolfenbütteler Linie [1634] fielen deren Gebiete an die Welfeninie Lüneburg [.]. [.] Währen die übrigen Welfengebiete seitdem landläufig unter dem Namen Hannover [.] zusammengefaßt wurden, erhielt das Herzogtum [.] den Namen Braunschweig. Getrennt durch die Bistümer Hildesheim und Halberstadt in 2 Teile, bestand es aus [4 Distrikten u. 9 Städten]. [.] Braunschweig, das Napoleon 1806 den Welfen ab- und 1807 dem Königreich Westphalen [Westfalen] zusprach, fiel am 6.11.1813 wieder [Herzog] Karls II. Sohn [.] zu." (etc. Rössler/Franz, Wörterbuch, 1958, Braunschweig, p. 123) - Bzw. "Der Übergang der Welfen [Haus od. House of Hannover, bzw. The Hanoverians, ca. 1701/1714] nach England lähmte die territoriale Expansion, da Hannover als Nebenland Englands dessen Interessen geopfert wurde [.]. [.] Nachdem die außenpolitische Passivität der hannoverischen Führung schon im Siebenjährigen Krieg [1756-63] Hannover mit Preußen verbunden hatte, kam Hannover durch die Demarkationslinie des Friedens von Basel 1795 völlig unter preußischen Einfluss." (etc.; Rössler/Franz, op. cit., Hannover, p. 395) - "1803 flammte der Krieg zwischen Großbritannien und Frankreich [Zweiter Napoleonischer, bzw. 3. Koalitionskrieg], begünstigt durch die französische Hegemonialpolitik, erneut auf. Das mit Großbritannien verbundene Kurfürstentum Hannover wurde von Frankreich besetzt." (Sächs. Landeszentrale f. polit. Bildung slb, online). - Und : 1814 Hannover wird königliche Residenzstadt infolge der auf dem Wiener Kongress erfolgten Erhebung des alten Kurfürstentums zum Königreich (hannover de, online). -- Franz Ludwig Güssefeld (Osterburg, Altmark 1744-1808 Weimar), preußischer Kartograph. Seine über 100 Karten "zeichnen sich durch besondere Exaktheit, intensive Verarbeitung geographischer Nachrichten, Berücksichtigung astronomischer und mathematischer Daten und bemerkenswert korrekte Orthographie aus. So gehörte Güssefeld zu den angesehensten und produktivsten Kartographen der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts für den deutschen Raum. Ab 1808 arbeitete Güssefeld für das. Bestandsnummer des Verkäufers Kar080524
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