Beschreibung
22 cm 279 S. leineneinband. sehr sehr starke gebrauchsspuren, vorsatz und nachsatz sehr fleckig, foliert, steiten oben etwas wellig,wahrscheinlich wasserschaden. (AA1715). '.Man kann die Geschichte Harold Adrian Russell Philbys als einen Tatsachenbericht über das Leben und die Taten eines der geschicktesten und erfolgreichsten Spione lesen - des treibenden Geistes in einer Verschwörung des Verrats, wie sie in der jüngeren Geschichte ohne Beispiel ist.Wie jedem Leser offenkundig werden wird, wirft das Thema aber auch eine Vielzahl höchst schwieriger Fragen auf, die in diesem Buch nur angeschnitten werden können. Beliebig herausgegriffen, lauten einige dieser Fragen so: Was ist Verrat, und warum wird Verrat begangen? Was für ein Mann ist ein Verräter? Welche Faktoren - Herkunft, Kindheit, Erziehung, berufliche Ausbildung, Charakterfehler - bringen ihn auf die abschüssige Bahn des Verrats? Müssen intellektuelle Unzufriedenheit mit unserem Gesellschaftssystem, die Rebellion gegen Konventionen und die Ablehnung sozialer Ungerechtigkeit, besonders durch junge Menschen, dazu führen, daß man die Treue gegen das eigene Land verleugnet? Ist der Kommunismus zu einem Glauben geworden, der so blinde Hingabe erzeugt, daß seine fanatischen Anhänger auch moralische Werte über Bord werfen? Und wenn das der Fall ist, zerstört er dann die Integrität des Betroffenen, seine angeborenen menschlichen Regungen, die Liebe zur Familie, seine Freundschaft und sein Wohlwollen? Auch auf einer weltlicheren Ebene stellt die Philby-Geschichte verschiedene Probleme. Wie war es. möglich, daß ein Mann, der nach seinem eigenen stolzen Geständnis ein Verräter war, seine Tätigkeit dreißig Jahre fortsetzen konnte, ohne entdeckt zu werden? Daß er vielbegehrte und hohe Positionen im Diplomatischen Dienst erreichen und möglicherweise sogar als kommender Chef des britischen Geheimdienstes angesehen werden konnte, während er die ganze Zeit lebenswichtige Staatsgeheimnisse an einen potentiellen Gegner verriet? Wie wirksam war unser Geheimdienst, ehe ihn mehrere unabhängige Untersuchungen und Kommissionen zu umwälzenden Änderungen zwangen, und was waren die Gründe dafür, daß ihm ein einziger Mann eine vollendete Niederlage zufügen konnte? Haben Nachrichtendienst, Spionage und Sicherheit, einst eine Kunst hoher Politik und ein Zweig der militärischen Wissenschaft, keine greifbaren Ergebnisse erzielt - und das, obwohl sie in unser Alltagsleben eingreifen; obwohl anonyme Beamte das Recht haben, den Zeitungen vorzuschreiben, was wir erfahren dürfen und was nicht; obwohl sie unsere Briefe lesen, unsere Telefone anzapfen und »Big Brother« über uns alle wacht? Und schließlich -wenn wir diese Einmischung hinnehmen, weil man uns sagt, es geschehe zum Besten des Staates und daher in unserem eigenen Interesse-: Liegt die Leitung unseres Geheimdienstes wirklich in den richtigen Händen? Wenden diese Männer, die eine viel größere Macht ausüben als jeder andere Staatsbeamte, die gleichen strengen Maßstäbe, die sie von uns fordern, auch bei sich selbst an? Oder bilden sie eine mächtige und geheime Brüderschaft, eine Schutzgenossenschaft auf Gegenseitigkeit, die ihre eigenen Fehler vertuscht und - weil sie anonym ist - der Verantwortung entgeht?Im Laufe meines Berichts habe ich versucht, einige dieser Fragen zu behandeln. Vor allem aber wollte ich die bisher vielfach unterdrückten oder vertuschten Tatsachen über die verhängnisvollen und erschreckenden »Heldentaten« Kim Philbys und seiner beiden Komplicen ans Licht bringen. Ich begann meine Nachforschungen für dieses Buch vor gut zwölf Jahren, 1955, als Philby zum ersten Mal beschuldigt wurde, der dritte Mann in der Affäre der verschwundenen Diplomaten Guy Burgess und Donald Maclean gewesen zu sein. Philby wurde damals offiziell rehabilitiert. Zu dieser Zeit war ich politischer Korrespondent einer britischen Zeitungsgruppe. Durch meine Arbeit als Parlamentsberichterstatter hatte ich Zugang zu Informationsquellen, die der . 600 Gramm. Bestandsnummer des Verkäufers 20171
Verkäufer kontaktieren
Diesen Artikel melden