Beschreibung
Ausgabe: 1. Auflage Umfang/Format: 212 Seiten : 172 Illustrationen (z.T. farbige) , 23 cm Erscheinungsjahr: 1977 Schlagwörter: Kopenhagen , Kopenhagen / Reisebeschreibungen Jede Stadt wählt sich ihre Wahrzeichen. Auf einem im Laufe der Jahrtausende vom Wasser glattgeschliffenen Stein am Ufer der Stadt thronend, dort, wo sich der Hafen zum Oresund hin weitet, sitzt Kopenhagens Kleine Meerjungfrau, Ziel der Touristen aus nah und fern meistfotografiertes Objekt der Millionenstadt. Im Hintergrund, jenseits des Hafens, die erstaunliche Silhouette einer riesigen Werft. Von ihren Kränen aus sieht man im Dunst der Ferne das schwedische Festland. Dänemark, im Mittelalter führende Großmacht des Ostseeraumes, wird vom Ausländer heutigentags nur allzuoft lediglich im Schatten seines großen skandinavischen Nachbarn, im Schatten der schwedischen und dessen Legende wahrgenommen, es sei denn, ein Spektakel rückt urplötzlich Dänemark ins grelle Rampenlicht der westlichen Welt: wie Ende der sechziger Jahre als Superproduzent und Verbreiter pornographischer Fluten. Kopenhagen und die Dänen haben es überstanden wie manchen wirklichen Sturm im Verlauf ihrer wechselvollen tausendjährigen Geschichte. Die Reste der einzigartigen Seefahrervergangenheit beispielsweise sind heute im Wikingermuseum von Roskilde zu besichtigen. Heute hat das kleine Land an der Ostsee seinen Platz im friedlichen Zusammenleben der Völker dieser Erde gefunden. Dänemark ist eines jener sympathischen Länder, die nicht mehr sein wollen, als sie sind, die ihren Platz aber zugleich mit selbstverständlicher Sicherheit einnehmen. Die Abenteuer dieses Landes spiegeln sich im Leben seiner Hauptstadt, in einem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Ballungsgebiet sondergleichen. Es sind die Abenteuer des Alltäglichen. Manfred Küchler ist ihnen nachgegangen. Als Ankömmling in einer fremden Stadt läßt er sich zunächst von mancherlei Extras beeindrucken, von den zahllosen Schlössern und Reiterdenkmälern, der bärenfellmützigen Wachablösung, dem Stroget, den die Kopenhagener die längste Geschäftsstraße Europas nennen, von überraschenden Satellitenstädten, ruhend auf künstlichen Plateaus, mit Riesengaragen ganz unten und gelegentlich terrassenartig ansteigenden Wohnkomplexen, von den grünen Bierautos der weltbekannten Tuborg-Brauerei und dann vor allem vom Tivoli, das es wirklich gibt, so, wie es niemand hat nachmachen können. Manfred Küchler hat die eingefahrenen Pfade der Touristik verlassen, hat hinter die Kulisse einer aufregenden, einer schönen und widersprüchlichen Stadt geblickt, er hat beobachtet und fotografiert und mit Anteilnahme wahrgenommen, wie sicher sich die Kopenhagener ihrer Stadt bedienen. Da gibt es keine Pose, keine Zurschaustellung, das bleibt den Touristen vorbehalten. Die Dänen lächeln darüber und verdienen an ihnen. Gründe genug für einen aufmerksamen Beobachter, sich mit diesen freundlichen Kopenhagenern zu beschäftigen, die, wo und wie auch immer, sich selbst zu leben versuchen. Menschen verschiedensten Alters, der verschiedensten Schichten und Interessen hat Manfred Küchler besucht: einen Kranfahrer der großen Werft, den Schriftsteller Scherfig, Dagmar, die von ihrer Lehre bei Brecht erzählt, junge Familien in Betonstädten, er war in Schulen zu Gast, und abseits des Königlichen Galatheaters hat er kleine Theatergruppen bei kollektiver Probe und engagiert-auf rüttelndem Spiel beobachtet. Eine Großfamilie verliert in der Darstellung Manfred Küchlers den Ruf des Zweifelhaften und gewinnt den Reiz eines gemeinsamen Lebensversuchs. Manfred Küchler geht an den Problemen dieses Landes, wie sie in der Großstadt Kopenhagen zu finden sind, nicht vorbei. Aus zwanzig Kapiteln und 172 Fotos fügt sich das buntschillernde Bild eines dänischen Mosaiks. ordentliches Exemplar, Einband und Buchblock mit kleinen Lesespuren, Buchblock altersgemäß gebräunt, Gesamtzustand: gut Gern können sie Ihr Buch per Rechnung bestellen. Bestandsnummer des Verkäufers B00064205
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