Steine mit Geschichte - 100 Jahre TRACO Deutsche Travertin Werke 1907-2007 Esther Helena Arens

INHALT: architekten in berlin und steinbruch besitzer in bad langensalza (1903-1907) deutsche travertin- und marmorwerke karl teich langensalza (1907-1918) blütezeit in der weimarer republik (1919- 1929) umbruchzeit: weltwirtschaftskrise und ns-regime (1929-1934) staatliche grossprojekte (1934-1942) der kampf um die firma(I) von der stilllegung bis zu renteignung (1942-1953) unterstaatlicher regie bauen in der frühen ddr (1953-1970) natursteinversuskunststein die travertin werke zwischen kombinat und wende (1970-1990) der kampf um die firma (II) vom sanierungskonzept zurrück übertragung (1990-1993) modernisierung für den bau boom im osten(1993-1999) innovationsmotor in einer traditions branche (1999-2007) (Inhalt)

Vorwort von Ulrich Klösser: --- Als mein Urgroßvater Karl Teich - nach langjähriger Tätigkeit beim Königlichen Hofsteinmetzmeister C. Schilling in Berlin und bei den Saalburger Marmorwerken - im Jahre 1907 den Steinbruch Langensalza erwarb, dachte er sicher nicht daran, dass sein Unternehmen in den nächsten 100 Jahren eine so wechselvolle Geschichte erleben würde. Nutzten in der Vergangenheit vor allem Fürsten und Staatslenker die Naturwerksteine für prachtvolle Repräsentationsbauten, so sind es heute vor allem Privatleute und Unternehmen, die die Schönheit der Natursteinprodukte aus Thüringen schätzen. Vier Generationen unserer Familie konnten immer wieder Menschen für unsere Kalk- und Sandsteine begeistern. Während der letzten 100 Jahre wurden Tausende von Bauten -oft von weltbekannten Architekten und Bauherren - mit Steinen von TRACO ausgestaltet, bekleidet oder renoviert. Immer hat die Qualität, Schönheit, Beständigkeit und universelle Verwendbarkeit unseres Baustoffs nicht nur Bauherrn und Architekten, sondern auch unsere Mitarbeiter begeistert. Diese Eigenschaften des Materials sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren für die Natursteine von TRACO. Mein besonderer Dank gilt unseren Mitarbeitern, die durch sorgfältige und engagierte Arbeit bei der Gewinnung und Verarbeitung der Natursteine die Qualität unserer Produkte sicherstellen und durch fachkundige Beratung unserer Kunden den Markterfolg von TRACO garantieren. Viel verdankt TRACO auch den herausragenden Persönlichkeiten, die in diesen Jahrzehnten das Unternehmen führten und gestalteten. So machte sich mein Onkel Fritz Teich in den 1920er und 1930er Jahren um den Aufbau des Werkes sehr verdient und führte zwischen 1949 und 1952 den aussichtslosen Kampf gegen die Enteignung der Familie Teich durch die kommunistischen Machthaber. Der Prokurist Göpfert hat viele Jahre für meinen Urgroßvater Karl Teich im damaligen Berliner Hauptbüro gearbeitet und war auch einige Jahre Betriebsleiter in Langensalza. Mein besonderer Dank gilt Steinmetzmeister Werner Grünbein, der bereits 1949 in das Unternehmen eintrat und von 1962 bis 1981 Betriebsleiter war. Er trug die Fakten, Fotos, Unterlagen und Schriftstücke zusammen, die die Basis für diese Chronik bilden. Mit Kampfgeist, Fleiß und vielen Ideen hat Erhard Stiefel - seit 1965 im Unternehmen - die Travertinwerke durch die schwierigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse nach 1989 geführt und sich große Verdienste um das Weiterbestehen des Travertinwerks und für die heutige Entwicklung von TRACO erworben. Auch das Engagement der Familie war wichtig. Mein Dank gilt besonders meiner Frau mit ihrer unermüdlichen Unterstützung und ihrem hilfreichen und kritischen Geist sowie meinen Eltern Gisela und Wolfgang Klösser, die seit Anfang 1990 dafür gekämpft haben, dass dieses Unternehmen wieder in Familienbesitz gelangte. Danken möchte ich auch Ursula und Otto Schröter, den Erben der Unternehmernachbarsfamilie August Schröter, die mich von Anfang an dabei unterstützt haben, wieder in Langensalza unternehmerisch aktiv zu werden. Schließlich haben auch viele Lieferanten sowie die Banken unser Unternehmen unterstützt, besonders unser langjähriger Berater und Begleiter Wirtschaftsprüfer Peter Münzer, Rechtsanwalt Christian Schultheis und Franz Cikhart von JMS. Während die Treuhand von Anfang an die Reprivatisierung unterstützte, trugen die Mitarbeiter der Stadt Langensalza, des Landratsamtes, des Freistaates Thüringen und der Bundesrepublik Deutschland viel dazu bei, dass das Unternehmen nach großen Investitionen und Kraftanstrengungen seine Leistungsfähigkeit wiedererlangt hat. (Vorwort)