Verlag: Aachen, Frankfurt a.M., Fischer Taschenbuch Verlag, 1982
ISBN 10: 3596254027 ISBN 13: 9783596254026
Sprache: Deutsch
Anbieter: BOUQUINIST, München, BY, Deutschland
Erstausgabe
EUR 5,00
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In den WarenkorbTaschenbuch. Kartoniert. Zustand: Gut. Taschenbucherstausgabe. 297 (9) Seiten. 19 cm. Umschlagentwurf: Jan Buchholz und Reni Hinsch. Befriedigender Zustand. Seiten papierbedingt leicht gebräunt. Buchkanten etwas berieben. "Haiti und die Norddeutsche Tiefebene, Sartres Tote ohne Begräbnis auf der Studiobühne des British Centre und die Wirklichkeit brasilianischer Folterkeller das schließt einander nicht aus, sondern wird unter Fichtes behutsamen Händen zu einer Zeit- und Weltbühne, auf der wir lernen, die Dinge, im buchstäblichen Sinne des Wortes doppelt zu sehen." FAZ. - Hubert Fichte (* 21. März 1935 in Perleberg, Landkreis Westprignitz; 8. März 1986 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und Ethnograph. Leben: . Hubert Fichte, der sowohl eine Ausbildung zum Schauspieler als auch eine Lehre in der Landwirtschaft (1955-1957) absolvierte und zeitweilig als Schafhirte in der Provence arbeitete, lebte ab 1961 in Hamburg, zunächst kurzzeitig in Lokstedt, dann an der Elbchaussee, schließlich - bis zu seinem Tod - in Othmarschen. . In früheren Ausgaben von konkret erschien regelmäßig Hubert Fichtes Plattenragout. In der Kolumne "Polizei - Dein Freund und Helfer" setzte sich Hubert Fichte 1966 in konkret (Nr. 8) kritisch mit der demokratischen Ordnung auseinander: "Soll der Gummiknüppel in unserer jungen Demokratie, auf der eine schlimme Hypothek lastet, Argumente, Humor, Verständigkeit von seiten der Polizei ersetzen?" Zu seinen prägenden Einflüssen gehörten neben Marcel Proust Hans Henny Jahnn, den Fichte 1949 kennenlernte, aber auch Jean Genet, mit dem er ein vielbeachtetes Interview führte. Sein Verhältnis zu Jahnn - und dessen Einfluss auf die Entdeckung der eigenen Homosexualität - hat Fichte in seinem letzten zu Lebzeiten erschienenen Roman Versuch über die Pubertät (1974) dargestellt, mit dem er seinen autobiografisch inspirierten roman-fleuve zu einem vorläufigen Abschluss brachte. In den 1970er Jahren beschäftigte sich Fichte zunehmend mit ethnologischen Untersuchungen. Von 1971 bis 1975 hielt er sich in Bahia, Haiti und Trinidad auf. Immer wieder bemühte er sich dort, die aus afrikanischen Kulten entstandenen synkretistischen Religionen kennenzulernen. In den Büchern aus dieser Phase finden sich unter anderem Versuche darüber, die Rituale des Candomble zu dokumentieren. Die später von ihm selbst als "Ethnopoesie" zusammengefassten Werke wie Xango (1976) und Petersilie (1980) verließen dabei die lyrische Perspektive nicht. Eher einer Ethnografie des Inlands verpflichtet sind seine St.-Pauli-Interviews, die zuerst 1972 unter dem Titel Interviews aus dem Palais d'Amour etc., dann 1978 erweitert unter dem Titel Wolli Indienfahrer erschienen sind, ebenso seine Interviews mit Hans Peter Reichelt (Hans Eppendorfer. Der Ledermann spricht mit Hubert Fichte, 1977). Parallel zu Fichtes ethnografischen Büchern erschienen die Fotobände Xango und Petersilie der Fotografin Leonore Mau, Fichtes Lebensgefährtin seit 1961. Die in den späten Siebzigern begonnene und auf 19 Bände angelegte Geschichte der Empfindlichkeit konnte Fichte nicht vollenden. Sie wurde ab 1987 aus dem Nachlass als Fragment veröffentlicht. Der letzte Band, Die zweite Schuld, wurde vom Autor mit einer Sperrfrist von 30 Jahren versehen, ist aber trotzdem bereits 2006 erschienen. Er erzählt von Fichtes Zeit im Literarischen Colloquium in Berlin 1963/64 und besteht im Wesentlichen aus Interviews (mit Joachim Neugröschel, Elfriede Gerstl, Walter Höllerer, Hermann Peter Piwitt und Klaus Stiller). Fichte starb 1986 kurz vor seinem 51. Geburtstag im Hafenkrankenhaus Hamburg an AIDS. Er wurde auf dem Nienstedtener Friedhof beigesetzt. Seit 1995 verleiht die Stadt Hamburg im Gedenken an Fichte den Hubert-Fichte-Preis für besondere literarische Leistungen. Die Hamburger Rockband Tocotronic verfasste mit dem Lied Imitationen eine Hommage an Fichte. . . Aus: wikipedia-Hubert_Fichte. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 210.
Verlag: Frankfurt am Main : Fischer, 1985
ISBN 10: 3596264979 ISBN 13: 9783596264971
Sprache: Deutsch
Anbieter: Fundus-Online GbR Borkert Schwarz Zerfaß, Berlin, Deutschland
EUR 9,00
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In den WarenkorbZustand: Gut. Orig.-Ausg. 338 S. Einband berieben. Papierbedingt leicht gebräunt. - REZENSIONEN Über "Der Auf bruch nach Turku" (1963): Horst Bienek, Vor dem Haus der Kindheit -- Karl Krolow, Bruchstücke einer zeitgenössischen -- Autobiographie -- Über "Das Waisenhaus" (1965): Helmut Heissenbüttel, Strategie der Erzählkunst -- Günter Blöcker, Stil der Entfremdung -- Werner Weber, Hubert Fichte: "Das Waisenhaus" -- Über "Die Palette" (1968): Dieter E. Zimmer, Fichte und Beat. Dichterlesung ohne Verlegenheit -- Reinhard Baumgart, Eine wüste Idylle -- Hellmuth Karasek, Gammler - zu Prosa kleingehackt -- Wolfgang Nagel, Stoff aus Wörtern -- Werner Weber, Hubert Fichte. Zu seinem Roman "Die Palette" -- Marcel Reich-Ranicki, Gammler, Gauner, Ganoven -- Walter Jens, Das ist nicht nur ein Roman -- Helmut Heissenbüttel, Hubert Fichtes "Palette" wiederlesend -- Über "Detlevs Imitationen Grünspan" (1971): Anton Krättli, "Detlevs ImitationenGrünspan" -- Peter Sager, Wörter mit Echo -- Birgit Lahann, Verworrene Entwicklungsjahre -- Hans-Peter Klausenitzer, Nur das Lokal gewechselt. Hubert Fichtes Imitationen -- Günter Blöcker, Detlev und Jäcki, übereinander kopiert -- Lothar Baier, Die eigenen Anfänge imitiert -- Beatrice von Matt, Sprachgebrauch als Ritual der Wiedererweckung -- Dieter E. Zimmer, Genauigkeit, ein Versteck. -- Gespräch mit Hubert Fichte -- Über "Versuch über die Pubertät" (1974): Hartmut Engelhardt, Was will Fichte? -- K. H. Kramberg, Die zerstückelte Mutter -- Fritz J. Raddatz, Ein Haarsieb aus Neugier und Entsetzen -- Peter Rühmkorf, Auferstehung auf dem Seziertisch -- Peter Michel Ladiges, Zerstückelung und Wiedergeburt -- Dieter E. Zimmer, Leben, um einen Stil zu finden schreiben, um sich einzuholen. Gespräch mit Hubert Fichte -- Über "Xango" (1976): Renato Berger, Xango-Gott der armen Leute? -- Hans Mayer, Die Grenzen der Aufklärung -- Manfred Wöhlcke, "Hier hilft keiner dem anderen" -- Helmut Heissenbüttel, Vaudou als Reise nach innen -- Hans-Jürgen Heinrichs, Die authentische Beschreibung der fremden Kultur -- Über "Hans Eppendorfer. Der Ledermann spricht mit Hubert Fichte" (1977): Günter Blöcker, Nicht Ausdrucksnot, sondern Wortüberflutung -- Über "Lohensteins Agrippina, bearbeitet von Hubert Fichte" (1978): Klaus Wagner, Macht, Sexus oder Lohensteins Wiederkehr -- Über"Wolli Indienfahrer" (1978): Hartmut Engelhardt, Das Leben ein Entwicklungsroman? -- Fritz J. Raddatz, Ich leide mich aus -- Jürgen Kolbe, Die schicke Gleichung von Puff und Proust -- Über "Petersilie" (1980): Aurel Schmidt, "Petersilie": Hubert Fichtes poetische Anthropologie -- Hans-Jürgen Heinrichs, Aufbruch in eine neue Welt -- Wolfgang vonWangenheim, Milchbad, Blutbad -- Beate Klöckner, Zivilisation & Wildnis. Methode und Werk Hubert Fichtes -- Leonore Mau, Fotos zur Person und zum Werk Hubert Fichtes -- ESSAYS Dieter Distl, "So magisch wie Schrobenhausen" -- Albert von Schirnding, Der Autor als Stellvertreter -- Brigitte Kronauer, Die diffizilere Lektion -- Peter Laemmle, Das Auge des Entdeckers -- Hanns-Josef Ortheil, Die allseitige Erregung -- Gisela Lindemann, Der Dichter als Setzer -- Jürgen Martini, Mit Empfindsamkeit -- gegen die Alibis anrennen -- Hubert Fichte, Biographische Skizze -- Primärbibliographie -- Ausgewählte Sekundärbibliographie (mit den Quellennachweisen). ISBN 9783596264971 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 501 Mit zahlr. Abb. Originalbroschur.
Verlag: Frankfurt am Main, S. Fischer., 1981
ISBN 10: 3100207017 ISBN 13: 9783100207012
Sprache: Deutsch
EUR 12,30
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In den Warenkorb8°. 353 (1) Seiten. Original-Broschur. (Einband etwas vergilbt). * Die afroamerikanischen Religionen II. -- 2. Auflage (7. bis 8. Tausend). - Dies ist der Textband des zusammen mit Leonore Mau entstandenen gleichnamigen Bildbands. Der vorliegende Band befasst sich mit Bahia, Haiti und Trinidad. Sprache: Deutsch.
Verlag: Hannover: Niedersächsisches Landesmuseum, Völkerkunde-Abt., 1993
Sprache: Deutsch
Anbieter: Fundus-Online GbR Borkert Schwarz Zerfaß, Berlin, Deutschland
EUR 38,00
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In den WarenkorbZustand: Sehr gut. Ein gutes und sauberes Exemplar. - Unsere Ausstellung afrikanischer religiöser Gegenstände zusammen mit Bildern aus den Beobachtungen der Fotografin und des Poeten verstärkt eine Gegebenheit: Exponate können nicht wiederherstellen, worin sie handelten. Götter aus Afrika ist ein Name, der unverständlich bleiben muß, denn Götter lieben das Unverständliche. Allein Betrachtung führt zu sich selbst. Begegnungen mit Anderen und scheinbar Fremden, den Menschen und ihren Riten, stellen Fragen über eigene Dinge und Taten. Die fremde Gestalt, Maske oder Figur, der rituelle Gegenstand erscheinen uns als Mahnmal der Zerstörungen in dieser Welt. Zerstörung von Wissen vor allem, von sozialem Verhalten, Riten, Kenntnissen, von Sprache. Leonore Mau wurde bekannt durch ihre Zusammenarbeit an dem Buch "Xango" mit Hubert Fichte. Inhalt von Teil 2: INHALT : ALTE MEDIZINEN MASKEN -- Ihr Zauber -- AHNEN TOTENPUPPEN -- Zwillingsfiguren -- ORISHA -- DINGE DES FON NKISI -- Zauber und Colonfiguren -- Bibliographie. // Unsere Ausstellung afrikanischer religiöser Gegenstände zusammen mit Bildern aus den Beobachtungen der Fotografin und des Poeten verstärkt eine Gegebenheit: Exponate können nicht wiederherstellen, worin sie handelten. Götter aus Afrika ist ein Name, der unverständlich bleiben muß, denn Götter lieben das Unverständliche. Allein Betrachtung führt zu sich selbst. Begegnungen mit Anderen und scheinbar Fremden, den Menschen und ihren Riten, stellen Fragen über eigene Dinge und Taten. Die fremde Gestalt, Maske oder Figur, der rituelle Gegenstand erscheinen uns als Mahnmal der Zerstörungen in dieser Welt. Zerstörung von Wissen vor allem, von sozialem Verhalten, Riten, Kenntnissen, von Sprache. (Vorwort) Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550.
Anbieter: Norbert Kretschmann, Bad Aibling, Deutschland
EUR 99,00
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In den Warenkorbhardcover. Zustand: Sehr gut. 172 Seiten; 1976 - ohne SU (diesen lädierten lege ich dazu). Leinenbuchdeckel leicht berieben/bestossen, Ränder leicht nachgedunkelt. Innenteil tadellos - wohl u n g e l e s e n - keine Risse, Knicke, Anmerkungen. ! Altersbedingt leicht nachgedunkelt! KEINE Mängelausgabe! Versand aus München als Päckchen 2803-HOLZ Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 3.
Anbieter: Book Broker, Berlin, Deutschland
EUR 92,99
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In den WarenkorbGebundene Ausgabe. Zustand: Befriedigend. [1. - 2. Tsd.]. 172 S. Alle Bücher & Medienartikel von Book Broker sind stets in gutem & sehr gutem gebrauchsfähigen Zustand. Die Ausgabe des gelieferten Exemplars kann um bis zu 10 Jahre vom angegebenen Veröffentlichungsjahr abweichen und es kann sich um eine abweichende Auflage handeln. Unser Produktfoto entspricht dem hier angebotenen Artikel, dieser weist folgende Merkmale auf: Helle/saubere Seiten in fester Bindung. Schutzumschlag weist Gebrauchsspuren auf. Einband belesen/bestoßen. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 1722.
Verlag: Frankfurt am Main : S. Fischer, 1976
ISBN 10: 3100207025 ISBN 13: 9783100207029
Sprache: Deutsch
Anbieter: Antiquariat Rohde, Hamburg, Deutschland
EUR 89,00
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In den WarenkorbPb. Zustand: Befriedigend. 172 S.; überw. Ill. (z.T. farb.) ; 33 cm zufriedenstellender Zustand, Seiten sauber und frisch, Schutzumschlag deutlich nachgedunkelt und mit leichten Lagerspuren, untere Kanten minimal bestossen und stockfleckig Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 1513.
Sprache: Deutsch
Anbieter: Antiquariat im Kaiserviertel | Wimbauer Buchversand, Dortmund, NRW, Deutschland
Manuskript / Papierantiquität Signiert
EUR 250,00
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In den WarenkorbUmschlag. Zustand: Gut. Briefumschlag von Hubert Fichte umseitig als Absender mit schwarzem Stift signiert, postgelaufen und gestempelt am 4. Juli 1982, gefaltet /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Hubert Fichte (* 21. März 1935 in Perleberg; ? 8. März 1986 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und Ethnograph. Er gilt als Vordenker von Queer Studies und postkolonialer Forschung.[1] Hubert Fichte wurde 1935 im Krankenhaus Perleberg als unehelicher Sohn von Dora Fichte, einer protestantischen Stenotypistin, und Erwin Oberschützki, einem jüdischen Händler, geboren[2][3]. Kurze Zeit später traten die Nürnberger Gesetze, die sexuelle Beziehungen zwischen sogenannten Ariern und Juden als ?Rassenschande? unter Strafe stellten, in Kraft.[1] Wenige Wochen nach der Geburt zog die Familie in das großelterliche Miethaus im Hamburger Stadtteil Lokstedt, Beethovenallee. Dora Fichte war berufstätig, deswegen wurde ihr Sohn meist von der Großmutter erzogen. Der Vater musste wegen des zunehmenden Antisemitismus ins Exil nach Schweden flüchten. Nachdem der Großvater eine Kuhkoppel erworben hatte, wohnte Fichte im Haus Karlstraße 30 (heute Julius-Vosseler-Straße) in Lokstedt. Während des Zweiten Weltkriegs kam Hubert Fichte im Rahmen der Kinderlandverschickung im Jahr 1941 nach Steingriff (Oberbayern), einem heutigen Ortsteil von Schrobenhausen, wo er anschließend von 1942 bis 1943 ein Jahr in einem Waisenhaus verbringen musste. Kurz vor dem Beginn der Operation Gomorrha, die vom 25. Juli bis zum 3. August 1943 dauerte, war Fichte gemeinsam mit seiner Mutter nach Hamburg zurückgekehrt. Nach den Luftangriffen wurde die Familie nach Liegnitz (Schlesien) evakuiert. Bereits kurz nach Kriegsende 1946 trat Fichte als Kinderdarsteller in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus, Thalia Theater und in den Hamburger Kammerspielen auf. 1948 spielte er - neben der Hauptdarstellerin Lil Dagover - eine Rolle in dem Film Die Söhne des Herrn Gaspary[4] in der Regie von Rolf Meyer. 1949 lernten sich Fichte, Hans Henny Jahnn und Hans-Herman Rief kennen. 1950 begann Fichte mit dem Schauspielstudium bei Helmuth Gmelin und trat in dessen Theater im Zimmer auf. In diesem Jahr begann die Freundschaft mit der Fotografin Leonore Mau (1916-2013). Es folgte in der Biographie Hubert Fichtes ein Jahrzehnt, bis ungefähr 1959, 1960, in dem er verschiedene Auslandsreisen unternahm und in dem er sich immer wieder in Frankreich aufhielt. Um 1953 herum arbeitete er zeitweilig als Schafhirte in der Provence, 1954 war er verantwortlich für eines der Lager von Abbé Pierre im Camp de la Pomponette an der Marne, Ende der 1950er Jahre war er wiederum in der Provence in der Landwirtschaft tätig. Zwischenzeitlich hatte er von 1955 bis 1957 im norddeutschen Holstein ein Landwirtschaftsstudium absolviert und 1958 im schwedischen Järna die Landwirtschaft in einem Heim für schwererziehbare Kinder geleitet.[5] 1961 unternahm er gemeinsame Reisen mit Leonore Mau. Beide gründeten 1963 eine Wohngemeinschaft im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Im selben Jahr las Fichte auf der Tagung der Gruppe 47 in Saulgau das Anfangskapitel seines Romans Das Waisenhaus. In dieser Zeit entstand Fichtes Freundschaft mit Fritz J. Raddatz. Gedenktafel an der ABC-Straße in Hamburg zur Erinnerung an das Szenelokal Die Palette (2018) Das Szenelokal Palette in der Hamburger ABC-Straße war ab den fünfziger Jahren bis 1964 ein legendärer Treffpunkt von Bohemiens, Gammlern und Hafenarbeitern, dem Hubert Fichte mit seinem Roman Die Palette von 1968 ein literarisches Denkmal gesetzt hat. 1971 studierte Fichte die afrobrasilianischen Religionen in Bahia. Von dort reiste er nach Argentinien zu Jorge Luis Borges und nach Chile zu Salvador Allende. 1972 hielt Fichte sich in Haiti auf. Es folgten von 1973 bis 1974 Reisen nach Tansania, Äthiopien, Trinidad und in die Dominikanische Republik. Die später von ihm selbst als ?Ethnopoesie? zusammengefassten Werke wie Xango (1976) und Petersilie (1980) verließen dabei die lyrische Perspektive nicht. Eher einer Ethnografie des Inlands verpflichtet sind seine St.-Pauli-Interviews, die zuerst 1972 unter dem Titel Interviews aus dem Palais d?Amour etc. dann 1978 erweitert unter dem Titel Wolli Indienfahrer erschienen sind, ebenso seine Interviews mit Hans-Peter Reichelt (Hans Eppendorfer. Der Ledermann spricht mit Hubert Fichte, 1977).[6] Parallel zu Fichtes ethnografischen Büchern erschienen die Fotobände Xango und Petersilie - gemeinsam mit der Fotografin Leonore Mau. 1974 begann Hubert Fichte die auf neunzehn Bände angelegte Geschichte der Empfindlichkeit, die unvollendet blieb und ab 1987 aus dem Nachlass als Fragment veröffentlicht ist. Der letzte Band, Die zweite Schuld, wurde vom Autor mit einer Sperrfrist von 30 Jahren versehen, ist aber trotzdem bereits 2006 erschienen. In diesem Band erzählt Fichte von der Zeit im Literarischen Colloquium in Berlin 1963/64, wobei Interviews mit Joachim Neugröschel, Elfriede Gerstl, Walter Höllerer und Hermann Peter Piwitt verwendet sind. Außer als Verfasser seines literarischen, in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen veröffentlichten Werks war Fichte seit Mitte der 1960er Jahre auch immer wieder als Radioautor tätig. Für mehr als 40 Radioproduktionen - Hörspiele und Features -, spätere freie Bearbeitungen seiner Romane nicht einmal mitgerechnet, schrieb er die Textvorlagen. Hierbei war insbesondere die enge Zusammenarbeit mit dem Hörspielregisseur Peter Michel Ladiges wichtig.[7] Zu seinen prägenden Einflüssen gehörten Marcel Proust, Hans Henny Jahnn und Jean Genet. Fichtes Verhältnis zu Jahnn - und dessen Einfluss auf die Entdeckung der eigenen Homosexualität - hat er im Roman Versuch über die Pubertät (1974) dargestellt. In den letzten Jahren seines Lebens wohnte Hubert Fichte in einem Einfamilienhaus im Stadtteil Hamburg-Othmarschen. Fichte starb 1986 kurz vor seinem 51. Geburtstag im Hafenkrankenhaus Hamburg an den Folgen von Aids. Er wurde auf dem Nienstedtener Friedhof beigesetzt. Hubert-Fichte-Preis Seit 19.
Sprache: Deutsch
Anbieter: Antiquariat im Kaiserviertel | Wimbauer Buchversand, Dortmund, NRW, Deutschland
Manuskript / Papierantiquität Signiert
EUR 250,00
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In den WarenkorbZettel. Zustand: Gut. Kleiner Zettel mit aufmontiertem Zeitungsfoto von Hubert Fichte bildseitig mit schwarzem Stift signiert mit eigenhändigem Zusatz "Für Eugen Maier mit herzlichen Grüßen" /// Autogramm Autograph signiert signed signee /// Hubert Fichte (* 21. März 1935 in Perleberg; ? 8. März 1986 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und Ethnograph. Er gilt als Vordenker von Queer Studies und postkolonialer Forschung.[1] Hubert Fichte wurde 1935 im Krankenhaus Perleberg als unehelicher Sohn von Dora Fichte, einer protestantischen Stenotypistin, und Erwin Oberschützki, einem jüdischen Händler, geboren[2][3]. Kurze Zeit später traten die Nürnberger Gesetze, die sexuelle Beziehungen zwischen sogenannten Ariern und Juden als ?Rassenschande? unter Strafe stellten, in Kraft.[1] Wenige Wochen nach der Geburt zog die Familie in das großelterliche Miethaus im Hamburger Stadtteil Lokstedt, Beethovenallee. Dora Fichte war berufstätig, deswegen wurde ihr Sohn meist von der Großmutter erzogen. Der Vater musste wegen des zunehmenden Antisemitismus ins Exil nach Schweden flüchten. Nachdem der Großvater eine Kuhkoppel erworben hatte, wohnte Fichte im Haus Karlstraße 30 (heute Julius-Vosseler-Straße) in Lokstedt. Während des Zweiten Weltkriegs kam Hubert Fichte im Rahmen der Kinderlandverschickung im Jahr 1941 nach Steingriff (Oberbayern), einem heutigen Ortsteil von Schrobenhausen, wo er anschließend von 1942 bis 1943 ein Jahr in einem Waisenhaus verbringen musste. Kurz vor dem Beginn der Operation Gomorrha, die vom 25. Juli bis zum 3. August 1943 dauerte, war Fichte gemeinsam mit seiner Mutter nach Hamburg zurückgekehrt. Nach den Luftangriffen wurde die Familie nach Liegnitz (Schlesien) evakuiert. Bereits kurz nach Kriegsende 1946 trat Fichte als Kinderdarsteller in Hamburg am Deutschen Schauspielhaus, Thalia Theater und in den Hamburger Kammerspielen auf. 1948 spielte er - neben der Hauptdarstellerin Lil Dagover - eine Rolle in dem Film Die Söhne des Herrn Gaspary[4] in der Regie von Rolf Meyer. 1949 lernten sich Fichte, Hans Henny Jahnn und Hans-Herman Rief kennen. 1950 begann Fichte mit dem Schauspielstudium bei Helmuth Gmelin und trat in dessen Theater im Zimmer auf. In diesem Jahr begann die Freundschaft mit der Fotografin Leonore Mau (1916-2013). Es folgte in der Biographie Hubert Fichtes ein Jahrzehnt, bis ungefähr 1959, 1960, in dem er verschiedene Auslandsreisen unternahm und in dem er sich immer wieder in Frankreich aufhielt. Um 1953 herum arbeitete er zeitweilig als Schafhirte in der Provence, 1954 war er verantwortlich für eines der Lager von Abbé Pierre im Camp de la Pomponette an der Marne, Ende der 1950er Jahre war er wiederum in der Provence in der Landwirtschaft tätig. Zwischenzeitlich hatte er von 1955 bis 1957 im norddeutschen Holstein ein Landwirtschaftsstudium absolviert und 1958 im schwedischen Järna die Landwirtschaft in einem Heim für schwererziehbare Kinder geleitet.[5] 1961 unternahm er gemeinsame Reisen mit Leonore Mau. Beide gründeten 1963 eine Wohngemeinschaft im Hamburger Stadtteil Othmarschen. Im selben Jahr las Fichte auf der Tagung der Gruppe 47 in Saulgau das Anfangskapitel seines Romans Das Waisenhaus. In dieser Zeit entstand Fichtes Freundschaft mit Fritz J. Raddatz. Gedenktafel an der ABC-Straße in Hamburg zur Erinnerung an das Szenelokal Die Palette (2018) Das Szenelokal Palette in der Hamburger ABC-Straße war ab den fünfziger Jahren bis 1964 ein legendärer Treffpunkt von Bohemiens, Gammlern und Hafenarbeitern, dem Hubert Fichte mit seinem Roman Die Palette von 1968 ein literarisches Denkmal gesetzt hat. 1971 studierte Fichte die afrobrasilianischen Religionen in Bahia. Von dort reiste er nach Argentinien zu Jorge Luis Borges und nach Chile zu Salvador Allende. 1972 hielt Fichte sich in Haiti auf. Es folgten von 1973 bis 1974 Reisen nach Tansania, Äthiopien, Trinidad und in die Dominikanische Republik. Die später von ihm selbst als ?Ethnopoesie? zusammengefassten Werke wie Xango (1976) und Petersilie (1980) verließen dabei die lyrische Perspektive nicht. Eher einer Ethnografie des Inlands verpflichtet sind seine St.-Pauli-Interviews, die zuerst 1972 unter dem Titel Interviews aus dem Palais d?Amour etc. dann 1978 erweitert unter dem Titel Wolli Indienfahrer erschienen sind, ebenso seine Interviews mit Hans-Peter Reichelt (Hans Eppendorfer. Der Ledermann spricht mit Hubert Fichte, 1977).[6] Parallel zu Fichtes ethnografischen Büchern erschienen die Fotobände Xango und Petersilie - gemeinsam mit der Fotografin Leonore Mau. 1974 begann Hubert Fichte die auf neunzehn Bände angelegte Geschichte der Empfindlichkeit, die unvollendet blieb und ab 1987 aus dem Nachlass als Fragment veröffentlicht ist. Der letzte Band, Die zweite Schuld, wurde vom Autor mit einer Sperrfrist von 30 Jahren versehen, ist aber trotzdem bereits 2006 erschienen. In diesem Band erzählt Fichte von der Zeit im Literarischen Colloquium in Berlin 1963/64, wobei Interviews mit Joachim Neugröschel, Elfriede Gerstl, Walter Höllerer und Hermann Peter Piwitt verwendet sind. Außer als Verfasser seines literarischen, in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen veröffentlichten Werks war Fichte seit Mitte der 1960er Jahre auch immer wieder als Radioautor tätig. Für mehr als 40 Radioproduktionen - Hörspiele und Features -, spätere freie Bearbeitungen seiner Romane nicht einmal mitgerechnet, schrieb er die Textvorlagen. Hierbei war insbesondere die enge Zusammenarbeit mit dem Hörspielregisseur Peter Michel Ladiges wichtig.[7] Zu seinen prägenden Einflüssen gehörten Marcel Proust, Hans Henny Jahnn und Jean Genet. Fichtes Verhältnis zu Jahnn - und dessen Einfluss auf die Entdeckung der eigenen Homosexualität - hat er im Roman Versuch über die Pubertät (1974) dargestellt. In den letzten Jahren seines Lebens wohnte Hubert Fichte in einem Einfamilienhaus im Stadtteil Hamburg-Othmarschen. Fichte starb 1986 kurz vor seinem 51. Geburtstag im Hafenkrankenhaus Hamburg an den Folgen von Aids. Er wurde auf dem Nienstedtener Friedhof beigeset.