Verlag: Amsterdam Daniel von Dahlen ,, 1693
Anbieter: Antiquariat Andreas Grundmann, Buchholz i.d.N., NI, Deutschland
EUR 1.800,00
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In den Warenkorb8°, 39, 135, 270 S., 1 Bl., 195 S., 1 Bl., 308 S., 2 Bll., 1 Holzstich-Portrait auf Titel, 1 Kupfertafel mit dem Oldenburgischen Horn im 4. Teil. Geflammtes OLdr. auf 4 echten Bünden, leicht berieben mit 1 kleinen, tiefen Schabspur auf Rückendeckel, Titel mit hds. Besitzeintrag 1821 aus Velen. Auch innen sehr ordentl. Expl. mit wenigen Anstreichungen und Randbemerkungen. Balthasar Bekker (1634 - 1698) als Sohn des aus Bielefeld stammenden Predigers Heinrich Bekker lebte u. wirkte in den Niederlanden. Von seinem Vater erhielt er die ersten schulischen Unterweisungen, bevor er im Jahre 1650, also mit 16 Jahren, die Universität zu Groningen besuchte. Hier widmete er sich vor allem dem Fach Geschichte und dem Sprachenstudium. Später studierte er in Franeker Theologie. Neben seinem Studium leitete er bis 1657 die Lateinschule in Franeker als Rektor. B. promovierte 1665 zum Dr. theol. und wurde 1666 reformierter Prediger in Franeker, 1674 Loenen aan de Vecht, 1676 Weesp und 1680 in Amsterdam. Sein Kommentar zum Heidelberger Katechismus brachte ihm die Beschuldigung des Sozinianismus ein, obwohl angesehene Theologen B. für rechtgläubig erklärten. Unter dem Einfluß der cartesianischen Philosophie bekämpfte er nicht nur den Geister- und Hexenaberglauben, sondern verurteilte auch den Glauben an Engel und den Teufel. Die neutestamentlichen Berichte von den Heilungen dämonisch Besessener erklärte er als »natürlich«. In Amsterdam begann er seinen Kampf gegen den Aberglauben, wobei wohl als auslösendes Moment das Erscheinen eines großen Kometen im Jahre 1680 genannt werden muss. Er musste erleben, dass viele seiner Zeitgenossen hierin keine natürliche Erscheinung sehen wollten, sondern es für die Ankündigung eines baldigen Strafgerichtes Gottes ansahen. Bereits drei Jahre nach diesem Ereignis veröffentlichte er daher seine Schrift "Ondersoek van de betekening der Cometen, bij van degene, die in de jaren 1680, 1681 en 1682 geschenen hebben". Allerdings sollte ihn das Werk De betooverde Wereld bekannter machen. Es erschien in 4 Büchern zwischen 1691 und 1693. Hierin kämpft er nicht nur gegen den von der Kirche geförderten Aberglauben, sondern bestreitet erstmals in einer Form, wie es vor ihm noch keiner gewagt hatte, die dem Teufel zugedachte Macht. Indem er die Macht des Teufels bestritt, entzog er jedoch gleichzeitig der Hexenlehre (und damit einem der Machtinstrumente der Kirche) ihr Fundament und somit gilt er als einer der einflussreichsten Gegner der Hexenverfolgung überhaupt. Als früher Skeptiker griff Friedrich Spee in seinen Werken in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nicht die Vorstellung des Vorhandenseins von Hexen an oder bestritt die Macht des Teufels, sondern prangerte in erster Linie aus Mitleid mit den Verurteilten das Prozessverfahren an sich an. Alle späteren Hexentheoretiker, die gegen eine Verfolgung von vermeintlichen Hexen eintraten, beriefen sich in der Folge aber auf Balthasar Bekker. Wie groß der Erfolg seines Anti-Hexentraktates war, zeigt sich auch darin, dass es bereits 1693 in deutscher Sprache (das hier vorliegende Werk), 1694 in französischer und 1695 in englischer Übersetzung vorlag. Das Konsistorium in Amsterdam verdammte das Buch, und die Provinzialsynode von Alkmaar beschloß bereits 1692 B.s Amtsenthebung. In der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg entwickelten die Menschen ein neues Lebensgefühl und eine neue Denkweise. Die Naturwissenschaft, die damals einen großen Aufschwung erfuhr, hatte so manches als Phantasterei entlarvt. Der Geist der Aufklärung begann sich langsam auszubreiten. Das vorliegende Werk hatte dafür eine wichtiges theologisch- philosophisches Fundament (Adämonismus) gelegt und gleichzeitig eine zeitgenössische Kulturgeschichte des Aberglaubens und der Zauberei der ganzen Welt vorgelegt und enthält selbst ein umfangreiches Kapitel über Süd- und Nordamerika aufgeschlüsselt nach den einzelnen damals bekannten Staaten. Von herausragender Bedeutung für die Kultur- und Sittengeschichte in Deutschland. Sehr selten und gesucht !
Anbieter: Antiquariat Thomas Nonnenmacher, Freiburg, Deutschland
EUR 96,00
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In den WarenkorbLeinen. Zustand: Wie neu. 82, 584 Seiten. Sehr gut erhalten. 9783772816178 Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 1200.
Verlag: Gedruckt zu Amsterdam, bey Daniel von Dahlen bey der Börse [d.i. Hamburg, Hertel], 1693., 1693
Anbieter: Versandantiquariat Hans-Jürgen Lange, Wietze, Deutschland
EUR 1.836,00
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In den Warenkorb39, 136 [recte 144] S., mit kl. Holzschnitt-Portrait auf dem Titel / 270 S., 1 Bl. / 179 [recte 197] S., 1 Bl. / 308 S., 2 Bll., zw. S.146 u. 147 mit Kupfertaf. [so kmpl.], 8°, Pergament d. Zt. mit handschrftl. Rückentext VD17 3:303184Q (Nicht identisch mit VD17 1:088304Q u. VD17 547:696533V; vorliegender Druck mit fehlerhafter Paginierung u. etwas abweichender Orthographie auf dem Titel: "Arth", "H. Schrifft". Bibliogr. Nachweis in: Bircher, B 13458. Übers. ermittelt: Johann Lange); Hayn-Gotendorf III,177; Graesse S.62; Cornell S.52; Ackermann I/332: "Wichtigstes Werk der Zeit gegen den Glauben an Hexen und Teufel." - Eine von 3 Druckvarianten im Jahr der ersten deutschen Ausgabe. Da die anderen beiden mit tlw. korrigierten Paginierungen u. etwas abweichender Orthographie auf dem Titelblatt erschienen, ist der vorliegende Band offensichtlich die tatsächliche dtsch. EA. Das Kupfer zeigt das "Oldenburgische Horn", 1808 wieder aufgegriffen in der Titeldarstellung des II. Bandes "Des Knaben Wunderhorn" von Ludwig Achim von Arnim u. Clemens Brentano. - Der holländische Theologe u. Prediger Balthasar Bekker (1634-1698) war einer der entschiedensten Kämpfer gegen den Hexenglauben. Das vorliegende, bedeutende Werk erschien zuerst zw. 1691 u. 1693 in Einzelausgaben. Da Bekker hier auch die grundlegende Macht des Teufels bestreitet, war er dauernden persönlichen Angriffen ausgesetzt; bereits 1692 wurde er durch die Synode von Alkmaar als Prediger abgesetzt u. eine Unzahl von Streitschriften wurden gegen ihn veröffentlicht. Welche epochale Wirkung sein Werk trotzdem hatte, zeigt sich daran, dass es nach der frühen dtsch. Übersetzung bereits 1694 auch in französischer u. 1695 in englischer Sprache vorlag. "Es ist ein äusserst gründliches und ausführliches Werk, vielleicht das grösste, das jemals über Magie geschrieben worden ist [.] Bekkers Buch erregte gewaltiges Aufsehen und erschien in vielen Auflagen und in verschiedenen Sprachen" (Hartmut Lehmann: Hexenverfolgungen und Hexenprozesse, in: Jahrbuch des Instituts für Deutsche Geschichte in Tel Aviv, 1978). Alle nachfolgenden Gegner der Hexenverfolgung berufen sich auf Bekker. - Einband leicht aufgeworfen; Innendeckel tlw. angeplatzt, vorne mit altem Besitzvermerk u. hinten mit Besitzerstempel; Titel mit kl. Randläsuren, wenige Seiten leicht fleckig u. gebräunt (darunter die Kupfertaf.); insgesamt ein schönes Expl.
Anbieter: Centralantikvariatet, Stockholm, Schweden
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EUR 1.680,84
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In den WarenkorbZustand: Very Good. Amsterdam, bey Daniel von Dahlen [but probably Hamburg, Hertel], 1693. 4to. 39,+ (1),+ 120, 113-136,+ 270,+ (2),+ 72, 71-194, 179,+ (3),+ 308,+ (4) pp.+ engr. plate. Portrait in woodcut on title page. Scattered small stains and occasional foxing mostly in the margins. Sometimes thin paper, with small holes in pp 33-36 in the first pagination. Foxing to the plate. Slightly worn contemporary calf with raised bands, rich but oxidized gilt ornamentation on spine and sprinkled edges. Library bookplate of the Provincial masonic lodge of Gothenburg, and its hand written number-label on spine. VD17 3:303184Q. Weller, Die falschen und fingierten Druckorte, p. 44. The important first German edition of this famous refutation of many superstitions of the time. Originally published in Dutch in four parts 1691-93.Balthasar Bekker (1634?98) was a German-Dutch clergyman, theologian and philosopher. Bekker casts doubt over the ideas of spirtual powers and diabolical possession, drawing on the philosophy of Descartes and Spinoza. He especially critizises the witch trials that plagued northern Europe at the time. His denial of the power of the devil on earth got him into trouble with the church, but his contribution played an important part in early enlightenment and in the ending of witchcraft persecutions. Hardcover / Hardback.
Anbieter: Herman H. J. Lynge & Søn ILAB-ABF, Copenhagen, Dänemark
Erstausgabe
EUR 1.651,92
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In den WarenkorbAmsterdam, Daniel von Dahlen, 1693. 4to. Contemp. full calf. Raised bands. Remains of rich gilding on spine. Titlelabel gone. Spineends reinforced. Corners restored. Front inner hinge reinforced. Stamp on title-page. Small woodengraved portrait on title-page. 40,144,270,(2),195,(3),308,(4) pp. 1 engraved plate (Das Oldenburgische Horn). Light toning throughout, but clean and fine. First German edition (De Betoverde Weereld,1691) of Bekker's best known work in which he examined critically the phenomena generally ascribed to spiritual agency. He attacked the belief in sorcery and "possession" by the devil. Indeed, he questioned the devil's very existence. He applied the doctrine of accommodation to account for the biblical passages traditionally cited on the issue. The book had a sensational effect and was one of the key works of the Early Enlightenment in Europe. It was almost certainly the most controversial. Bekker became a heroic figure defying an army of obscurantists.