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Antiq. F.-D. Söhn - Medicusbooks.Com, Marburg, Deutschland
Verkäuferbewertung 5 von 5 Sternen
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S.ber. Akad. Wiss. Wien, 41 - Wien, 1860, 8°, pp.573-580, orig. Broschur. Seltener Sonderabdruck! "Das es in Steiermark Leute gibt, die Arsenik essen, war vielen Ärzten hier zu Lande schon lange bekannt, ." E. Schäfer "Die englischen Kollegen sprachen jedoch bezüglich der Existenz von Arsenikessern von einer Absurdität. Robert Christison nannte Gedanken an einen Menschen, der Gift zur Stärkung aß, "a mess of absurdity". Henry Roscoe, ein englischer Professor der Chemie, ging in seinen Schriften sogar soweit, dass er den Steirern unterstellte, harmloses weißes Pulver zu essen, und nur ihr Glaube daran würde eine Wirkung hervorrufen. "Dass die Landleute in Steyermark irgend ein weisses Pulver verschlucken, ist ganz und gar nicht unwahrscheinlich. Dass dieses aber weisser Arsenik ist, ist bisher durch die chemische Analyse nicht bewiesen. Nach der Art und Weise, wie der Angabe nach das Pulver gesammelt wird, ist es wahrscheinlich Zinkoxid, und das ist das Wichtigste, was aber v. Tschudi und die die ihm Glauben schenken bei dieser fremdartigen Geschichte ganz übersehen haben." Was also fehlte, war der chemische Nachweis, dass es Menschen in der Steiermark gab, die Arsenik wiederholt zur Stärkung zu sich nahmen. Im Jahre 1857 wurde von Schäfer, einem Professor der medizinisch-chirurgischen Lehranstalt in Graz, eine Abhandlung vorgelegt, in der er auch den Nachweis von arsenikhaltigem Urin eines Gebirgsjägers erwähnte. In der Folge wurde vom k.k. Landes-Medizinalrath Julius Edler von Vest in der Steirermark ein Rundschreiben verschickt, um Ärzte zum Sammeln ihrer Erfahrungen mit Arsenikessern zu veranlassen. Insgesamt wurden von verschiedensten Ärzten siebzehn Berichte über Arsenikesser innerhalb der Steiermark an Vest übersandt. Aus dieser Sammlung konnten von Schäfer Gemeinsamkeiten betreffend die genannten Arsenikesser gewonnen werden. Als Motiv für den Verzehr von giftigem Arsenik konnte Schäfer erfahren, dass "der Genuss des Arseniks [.] darin [.] zu suchen sei, weil dessen Anwendung und anscheinende günstige Wirkung bei Pferden, die schon langher bekannt ist, auch den Menschen dazu verlockte." Sibylle Kogler: Arsenmorde in der Steiermark im 20. Jahrhundert. In: Christian Bachhiesl, Sonja Maria Bachhiesl, Johann Leitner (Hrsg.): Kriminologische Entwicklungslinien. Eine interdisziplinäre Synopsis. LIT 10 (2014), pp.343-359. Bestandsnummer des Verkäufers 66312
Titel: Die Arsenikesser in Steiermark.
Erscheinungsdatum: 1860
Einband: Softcover